“The city that never sleeps”, “metropolis of singles”, “priceless” – travelers have many images in mind when they visit New York City. But what is it about the clichés? In the “Mythos New York” series, our newly arrived correspondent does the – quite subjective – reality check.
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Pssst, New York is sleeping
New York ist angeblich die Stadt, die niemals ruht. Warum tanzen hier dann nachts keine Menschen unter Straßenlaternen?
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Wohnen in New York: Verbrühungsgefahr und Lustbelästigung
Die hochmoderne Skyline vermittelt das falsche Bild. Wenn es ums Wohnen geht, ist in New York vieles (schlecht) improvisiert.
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“Hast du geguckt, ob Geldbeutel und Handy noch da sind?”
Wer nach New York reist, wird vor Gangstern in düsteren Vierteln oder zumindest vor dreisten Taschendieben gewarnt. Doch die Stadt ist sicherer als gedacht – und charmanter.
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In New York ist es okay, ein modischer Nerd zu sein
Als Sonderlinge outen sich nur Besucher, denen beim Anblick grüner Haare und roter Männerlippen der Mund offen stehen bleibt.
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“Mal schauen” ist eine Antwort, die in New York nicht gilt
Job, Privatleben, Fitness – der New Yorker Workaholic arbeitet vor allem an einem: sich selbst. Das kann für Besucher inspirierend sein. Oder schmerzhaft. Aus der Serie “Mythos New York”.
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Da kann ich mir ja gleich mit einer Flasche Wein die Haare waschen
Das mag sich der New-York-Besucher beim Anblick der hiesigen Shampoo-Preise denken. Er liegt allerdings falsch, wie diese Folge der Serie “Mythos New York” zeigt – auch Alkohol ist zum Abstinentwerden teuer.
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New York, du kannst so spießig sein
New York ist die Stadt der Singles und des freien Sex. Heißt es zumindest. Das erste Big-Apple-Klischee im Realitätscheck unserer neuen Serie.
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Die anekdotische Evidenz, oder einfacher: das Bauchgefühl, bestätigt diese Sicherheitslage. Die U-Bahn ist das favorisierte Fortbewegungsmittel der meisten New Yorker (der Bus dagegen hat ein Image-Problem). Auch als Frau ist es kein Problem, nachts alleine von Manhattan nach Brooklyn zu fahren – die U-Bahn ist zu jeder Zeit voller Menschen. Und selbst vor der Bronx macht die Gentrifizierung nicht halt.
Das bedeutet allerdings nicht, dass es nicht noch Ecken in New York gäbe, in denen man sich als Tourist unwohl fühlen kann. Vor allem abseits von Manhattan. In Brooklyn ändert sich das soziale Gefüge manchmal von einem Block zum nächsten. Während sich in der einen Straße ein veganes Hipster-Café ans nächste reiht, steht 150 Meter weiter eine schmucklose Backstein-Anlage mit Sozialwohnungen – und immer mindestens einem Polizeiauto vor dem Komplex. Aber nur weil man in Vierteln mit einer höheren Arbeitslosigkeit auch tagsüber Menschen auf der Straße sieht – ja, manchmal auch in Grüppchen – bedeutet das noch lange nicht, dass diese Menschen nur darauf warten, ahnungslose Touristen abzuziehen. Sehr wahrscheinlich genießen sie nach einem viel zu langen Winter die ersten Frühlingssonnenstrahlen.
Tue nichts, was Du nicht auch in Deutschland tun würdest
Als Tourist kann und sollte man die Insel der gutverdienenden Glückseligkeit verlassen, um wirklich zu erleben, wie vielfältig und interessant New York ist. Am besten holt man dafür seinen gesunden Menschenverstand aus dem Urlaub zurück: Auch in Deutschland würde man nicht nach Einbruch der Dunkelheit durch ein Viertel schlendern, in dem man noch nie zuvor war. Wer wissen will, wie sicher bestimmte Stadtteile sind, muss keine Kriminalitätsstatistiken der New Yorker Polizei googeln. Einfach mal einen Hotel-Mitarbeiter oder den Vermieter des Airbnb-Appartements fragen. Die wenigsten New Yorker, die man in Manhattan trifft, sind dort aufgewachsen. Sie kommen aus Brooklyn, Queens, Harlem oder der Bronx und kennen sich dort in der Regel besser aus als die meisten Reiseführer – was Geheimtipps und Gefahren angeht.
Ich bin im Übrigen immer noch im Besitz meines Geldbeutels – allerdings hat das nichts mit Vorsicht, dafür aber alles mit den Menschen in New York zu tun. Kurz nach der Erscheinung im Supermarkt fiel mir in einem Drogeriemarkt auf der Fifth Avenue unbemerkt mein Portemonnaie aus der Tasche. Ein Kunde gab den Geldbeutel an der Kasse ab und die Managerin des Drogeriemarkts rief bei der Service-Hotline meiner Bank an, in der Hoffnung, dass man dort einen Kontakt zu mir hätte. Denn außer meiner amerikanischen EC-Karte hatte ich nur deutsche Dokumente im Portemonnaie. Tatsächlich konnte die Bank weiterhelfen. Und ich bekam den bislang schönsten Anruf in New York.
Tipps für die nächste Reise nach New York:
Brunch in Harlem: Der Sonntagsbrunch ist für New Yorker (fast) wichtiger als das Weggehen am Samstagabend. Besonders herzlich wird man im “BLVD Bistro” empfangen – das Service-Personal spricht auch Nicht-Stammgäste mit “Sweetheart” an, dazu passend steht auf der Karte “American Soul Food”. Unbedingt vorher reservieren!
Tiere bestaunen in der Bronx: Der Bronx Zoo liegt mitten im Bronx Park und ist der älteste Tierpark Amerikas. Auf einer Fläche von mehr als einem Quadratkilometer sind etwa 6000 Tiere beheimatet. Wer Tickets online bucht, bekommt zehn Prozent Rabatt – jeden Mittwoch ist der Eintritt frei, Spenden sind allerdings erwünscht. Mehr Informationen gibt es hier.
Der schönste Weg nach Brooklyn: … führt über die Williamsburg Bridge. Völlig zu Unrecht kommt diese Brücke über den East River in Reiseführern häufig zu kurz. Und das, obwohl sie allein optisch mehr hermacht als Brooklyn oder Manhattan Bridge – von Weitem sehen die bläulichen Stahlstreben fast filigran aus. Wer von Manhattan aus Richtung Brooklyn läuft, hat dort entweder die Möglichkeit, nördlich weiterzuspazieren und das hippe Williamsburg zu erkunden. Oder man dreht eine Runde durch das Gebiet südlich der Williamsburg Bridge: Dort leben viele orthodoxe Juden in ihrer ganz eigenen Welt.
Nächtlicher Imbiss in Queens: Die Roosevelt Avenue in Queens ist ein Geschmacksabenteuer. Vor allem am Wochenende stehen dort bis spät in die Nacht hinein Imbisswagen und bieten die Spezialitäten der lateinamerikanischen Küche feil. Hier gibt es ganz klassisch frisch zubereitete Tortillas, aber beispielsweise auch ecuadorianische Kutteln. Rausfahren (es verkehren von Manhattan die Linien 2, 3 und 7) und ausprobieren!
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