KI-Adoption in Hotels: Wissen und Kosten als Haupthindernisse
Eine aktuelle Umfrage unter Hotelbetrieben hat die Hauptgründe für die zögerliche Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) aufgedeckt. An erster Stelle steht mit 39 Prozent das mangelnde Wissen über existierende KI-Lösungen. Darauf folgen hohe Implementierungskosten (35%), die technische Komplexität der Systeme (34%) und ein Mangel an internen IT-Kompetenzen (32%). Diese Erkenntnisse spiegeln sich auch im European Accommodation Barometer von Booking.com wider, wo 53 Prozent der befragten Betriebe fehlende technische Expertise im Personal als wesentliches Hindernis nennen.
Potenzial vorhanden, aber Nutzung noch begrenzt
Die Umfrageergebnisse zeigen ferner, dass Hotels, die bereits KI einsetzen, den Nutzen im Durchschnitt mit 6,6 von 10 Punkten bewerten. Dies deutet darauf hin, dass die branche die “Neugierphase” verlässt und in eine Phase der “operativen Verankerung” eintritt, auch wenn ein flächendeckender Rollout noch aussteht. Um die KI-Durchdringung zu beschleunigen, sind Technologieanbieter gefordert, Lösungen zu entwickeln, die sich nahtlos in bestehende Hotelabläufe integrieren lassen. Laut HES-SO sind insbesondere Werkzeuge zur preisoptimierung, zur Entlastung bei Personalengpässen und zur Verbesserung der Kundenkommunikation von großer Bedeutung.
differenzierte Anforderungen je nach hotelgröße
Die Studie hebt hervor, dass die Bedürfnisse und Herausforderungen im Hinblick auf KI je nach Größe des Hotelbetriebs stark variieren. Kleinere Häuser benötigen primär einfach zu bedienende,sofort einsatzbereite Anwendungen sowie entsprechende Schulungen. Größere Hotelketten hingegen stehen vor komplexeren Aufgaben wie dem Datenmanagement und der Steuerung von Veränderungsprozessen. Mittelgroße Betriebe befinden sich oft in einer zwischenposition, kämpfen mit fragmentierten Systemlandschaften und begrenzten Ressourcen. Für sie ist Flexibilität entscheidend, um durch den Aufbau technischer Brücken wettbewerbsfähig zu bleiben.
Christian Schmicke